In ihrem Videotape – ein 16-mm-Film mit Ton – griff Anne Jud das Motiv des Doppelgängers auf. Die beiden Figuren Anna und Anne, verkörpern die zwei lchs der Künstlerin, die filmisch in einer poetischen Bildergeschichte vorgestellt werden.
Das andere Selbst, so kann die Geschichte gelesen werden, ist hier nicht mehr nur immaterielle spiegelbildliche Projektion, sondern nimmt durch die Doppelbelichtungen beziehungsweise die Bildmontagen „leibhaftige“ Gestalt an. In der Akzentuierung von Gegensätzen durch Schwarz und Weiss, Kühle und Sinnlichkeit, Verstand und Gefühl erweisen sich die beiden Protagonistinnen als einander ergänzende komplementäre Prinzipien.
Ungelöst bleibt die Frage nach dem „wahren“, realen lch. Anna ist immer auch Anne und umgekehrt. Beide verhalten sich zueinander wie das Bild und sein Schatten, die gleich und doch nicht gleich untrennbar miteinander verbunden sind.
Die folgende Bildergalerie enthält nicht alle Standbilder des Filmes. Die ausgewählten Bilder vermitteln sicher trotzdem die künstlerische Absicht des 14-minütigen 16-mm-Farbfilms.
Hinweis: Bildinfos und -beschreibungen findet man direkt in der Bildgalerie